Boris Kuschnir
Violine
Welch ein talentierter Geiger! Wunderbarer Klang, sehr virtuos, starke und gut koordinierte Finger und eine insgesamt ausgezeichnete musikalische Struktur! (David Oistrakh)
„Ein Gefühlsmusiker, der russische Intensität mit einer wienerischen Fülle und Geschmeidigkeit der Tongebung verbindet. Bei ihm sind Innigkeit und leidenschaftliches Bekenntnis in besten Händen.“ (Süddeutsche Zeitung)
Boris Kuschnir wurde 1948 in Kiew in eine Musikerfamilie geboren, studierte am Moskauer Tschaikovsky-Konservatorium Geige bei Boris Belenkij und Kammermusik bei Valentin Berlinskij (Borodin Quartett). Nachhaltigen Einfluß auf seine künstlerische Entwicklung hatten seine wiederholten Begegnungen mit Dmitrij Schostakowitsch (Zusammenarbeit an seinen letzten Quartetten) und David Oistrach, der ihn auch unterrichtete. Seine Karriere begann 1969, als er einer von drei Gewinnern beim Allunions-Wettbewerb in Leningrad war und im Finale das Beethoven Violinkonzert, mit den Leningrader Symphonikern unter der Leitung von Yuri Temirkanov, gespielt hat.
In der Folge gewann er noch zahlreiche Preise bei internationalen Geigen- und Kammermusikwettbewerben (Paris, Belgrad, Sion, Trapani, Bratislava, Florenz, Triest, Gorizia, Hamburg, Vercelli). 1970 gründete er das Moskauer Streichquartett und war bis 1979 dessen ständiges Mitglied. Seit 1981 lebt er in Österreich, erhielt 1982 die österreichische Staatsbürgerschaft, war bis 1983 erster Konzertmeister des Brucknerorchesters Linz. Er ist seit 1984 Professor am Konservatorium Wien Privatuniversität und seit 1999 auch ordentlicher Universitätsprofessor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.
Seine pädagogische Tätigkeit fand internationale Anerkennung im Zusammenhang mit der künstlerischen Laufbahn seiner Schüler Julian Rachlin (1. Preis internationaler Eurovisions-Wettbewerb, Amsterdam 1988), Nikolaj Znaider (1. Preis Königin Elizabeth Wettbewerb, Brüssel 1997), Sergey Dogadin (1. Preis Internationaler Joseph Joachim Violin Wettbewerb, Hannover 2015 und Grand Prix beim Internationalen Yuri Yankelevich Violin Wettbewerb in Omsk, Russland 2013, 2. Preis Isaac Stern International Violin Competition, Shanghai, 2016), Pavel Milyukov (3. Preis beim Internationalen Tchaikovsky Wettbewerb in Moskau, 2015, 1. Preis Aram Khachaturian International Competition, 2012, 2. Preis Seoul International Music Competition, 2012), Lidia Baich (1. Preis internationaler Eurovisions-Wettbewerb, Wien 1998), Dalibor Karvay (1. Preis internationaler EurovisionsWettbewerb, Berlin 2002; 1. Preis Internationaler Tibor Varga Wettbewerb, Schweiz 2003; 1. Preis internationaler David Oistrach Violin-Wettbewerb, Moskau 2008), Alexandra Soumm (1. Preis internationaler EurovisionsWettbewerb, Luzern 2004), Lorenzo Gatto (2. Preis Königin Elizabeth Wettbewerb, Brüssel 2009) und Aleksey Igudesman (Igudesman & Joo).
Darüber hinaus unterrichtete er mehr als 40 Preisträger nationaler und internationaler Musikwettbewerbe, einigen seiner Schüler wurden Professuren an Universitäten verliehen, sie spielen in zahlreichen Kammerensembles und Orchestern weltweit – 6 seiner Studenten sind heute Mitglieder der Wiener Philharmoniker.
Er ist immer wieder als Dozent von Meisterklassen sowie als Jurymitglied internationaler Wettbewerbe (u. a. Königin Elizabeth Wettbewerb, Tschaikovsky Wettbewerb, Internationaler Violinwettbewerb in Indianapolis, Niccolò Paganini Wettbewerb, Jacques Thibaud Wettbewerb, Internationaler Isaac Stern Violinwettbewerb in Shanghai, Joseph Joachim Wettbewerb in Hannover (Vorauswahl), Tibor Varga Wettbewerb in der Schweiz, Michael Hill Wettbewerb in Neuseeland, EurovisionsWettbewerb, David Oistrach Wettbewerb, Pablo de Sarasate Wettbewerb in Pamplona, George Enescu Wettbewerb in Bukarest, Violin Masters in Monte Carlo) tätig.
1984 gründete er das international mit vielen Auszeichnungen anerkannte Wiener Schubert Trio (u. a. 1. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb „Sergio Lorenzi“ in Triest, 1985 bei dem Sandor Vegh Jurypräsident war, Mozart-Interpretationspreis 1988, Preis der Ernst-v. Siemens-Stiftung, 1990 etc.). Boris Kuschnir spielte als Solist und Kammermusiker in den wichtigsten Musikzentren der Welt: Musikverein Wien, Teatro alla Scala, La Fenice, Concertgebouw Amsterdam, Berliner Philharmonie, Wigmore Hall, Théâtre des Champs-Elysées, Saal des Tschaikovsky Konservatoriums, lshibashi Memorial Hall und Suntory Hall – Tokio und bei großen internationalen Festivals wie: Salzburger Festspiele, Gidon Kremer’s Lockenhaus Festival, Wiener Festwochen, Besançon, Washington, Spoleto, Neapel, Stresa, Bregemnzer Festspiele, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, December Evening (Swiatoslaw Richter Winterfestival) – Moskau, Weiße Nächte – St. Petersburg, Julian Rachlin & Friends – Dubrovnik, Verbier Festival – Schweiz. Seine kammermusikalischen Partner waren Persönlichkeiten wie Elisabeth Leonskaja, Boris Berezovsky, Leif Ove Andsnes, Jean-Yves Thibaudet, Itamar Golan, Stefan Vladar, Elena Bashkirova, Julian Rachlin, Nikolaj Znaider, Maxim Vengerov, Dmitry Sitkovetsky, Renaud Capucon, David Garrett, Yuri Bashmet, Gérard Caussé, Nobuko Imai, Lawrence Power, Veronika Hagen, David Carpenter, Mischa Maisky, Boris Pergamenschikow, Natalia Gutman, Miklós Perényi, Steven Isserlis, Gautier Capuçon, Sol Gabetta, Jean-Guihen Queyras, Ivan Monighetti und Hatto Beyerle, Thomas Kakuska, Valentin Erben(Alban Berg Quartett). Er hat als Solist und als Kammermusiker zahlreiche Aufnahmen produziert, unter denen die Gesamteinspielung der Mozartschen Klaviertrios, die von EMI anläßlich des Mozartjahres 1991 veröffentlicht wurden, besonders herausragt.
1993 gründete er das Wiener Brahms Trio, welches sein Debüt bei Kremer’s Kammermusik Festival in Lockenhaus gab. 1996 gewann das Trio den ersten Preis beim 9. Internationalen Kammermusikwettbewerb in Illzach (Elsaß, Frankreich). 1999 erschien vom Wiener Brahms Trio die Gesamtaufnahme der Schumann’schen Werke für Klaviertrio auf 2 CDs bei NAXOS. Im Jahr 2003 war Boris Kuschnir Mitbegründer des Kopelman Quartetts, mit dem er seither in der ganzen Welt konzertiert und bei Nimbus Records und Wigmore Hall Live CDs veröffentlicht hat.
1999 verlieh der Österreichische Bundespräsident Dr. Thomas Klestil den Berufstitel „Professor“ an Boris Kuschnir. Im Jahr 2008 verlieh der Österreichische Bundespräsident Dr. Heinz Fischer das „Grosse Silberne Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich“ an Boris Kuschnir, im Jahr 2013 dann das “Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse”.
Im Dezember 2014 verlieh der Präsident des Chinesischen Central Conservatory of Music in Peking Boris Kuschnir die Ehrenprofessur.
Boris Kuschnir spielt auf einem Meisterinstrument von Antonio Stradivari.
Link: Boris Kuschnir (Offizielle Website) (http://www NULL.boriskuschnir NULL.com/)